Schutz vor Wasser­schäden und Sachverlusten

Naturereignisse

Liegt es am Klimawandel, städtebaulichen Veränderungen oder ist es nur Zufall? Immer häufiger sorgen sintflutartige Regenfälle für überschwemmte Straßen und Häuser und verursachen hohe Schäden. Lesen Sie, wie Sie sich im Vorfeld schützen, mit einfachen Mitteln Schlimmeres verhindern und Schäden richtig melden.

Starkregen und die Folgen

Es beginnt mit einem scheinbar harmlosen Grummeln, der Himmel verdunkelt sich – und schon prasselt der Regen wie aus Kübeln auf die Erde. Ein Wolkenbruch und der damit verbundene Starkregen kommen scheinbar aus dem Nichts. Die Folgen sind oft verheerend: Die Entwässerungssysteme, Gräben und Gewässer können die extremen Niederschläge nicht mehr aufnehmen, die Wassermassen suchen sich ihren eigenen Weg – und schon stehen komplette Straßenzüge, Gebäude und Autos unter Wasser.

Ist der Klimawandel verantwortlich für Wetterextreme?

Immer mehr Forscher machen den Klimawandel für die sich häufenden Wetterextreme verantwortlich. Ein Blick auf die durchschnittliche Temperatur in Deutschland zeigt: Das Jahresmittel der Lufttemperatur ist im Flächenmittel von Deutschland von 1881 bis 2021 statistisch gesichert um 1,6 °C angestiegen. Die fünf wärmsten Jahre seit 1881 in Deutschland sind alle nach dem Jahr 2000 aufgetreten (Quelle: DWD).

Schon bei einer Erwärmung von einem Grad kann die Luft sieben Prozent mehr Wasser aufnehmen. Eine Folge davon können vermehrte sintflutartige Regenfälle sein.

Wie können Hausbesitzer sich vor Starkregen schützen?

Neben staatlichen Vorsorgemaßnahmen, einer angepassten Stadtplanung und verbesserten Wettervoraussagen sind auch Hausbesitzer und Bauherren gefordert: Mit entsprechenden Vorkehrungen können sie ihre Häuser schon bei der Planung vor den Folgen von Starkregen schützen – oder durch clevere Nachrüstungen am Haus vorbeugen.

Was versteht man unter Starkregen?

Regenfälle werden dann als Starkregen bezeichnet, wenn die Niederschlagsmenge in einem bestimmten Zeitraum eine gewisse Grenze überschreitet. Starkregen kann prinzipiell überall auftreten und zu schnell ansteigenden Wasserständen und Überschwemmungen führen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt von Starkregen in drei Stufen:

  • Stufe 1 – Markante Wetterwarnung: 15 bis 25 l/m² Regen innerhalb einer Stunde oder 20 bis 35 l/m² innerhalb von sechs Stunden
  • Stufe 2 – Unwetterwarnung: 25 bis 40 l/m² Regen innerhalb einer Stunde oder 35 bis 60 l/m² innerhalb von sechs Stunden
  • Stufe 3 – Warnung vor extremen Unwetter: mehr als 40 l/m² Regen innerhalb einer Stunde oder 35 bis 60 l/m² innerhalb von sechs Stunden

Das Phänomen tritt vorwiegend in den Sommermonaten und häufig in Verbindung mit Gewittern auf.

Eine Zusatzversicherung gegen Naturgefahren schmälert Hochwasser-Kosten

Bei einem Starkregen laufen Keller besonders schnell voll. Die Reparaturkosten können bei solchen Schäden sehr hoch ausfallen. Schutz vor Schäden durch Starkregen und andere Naturgefahren bietet eine Elementar­versicherung. Bei der R+V kann diese als Zusatz­baustein im Rahmen der Wohngebäude­versicherung bzw. Hausrat­versicherung abgeschlossen werden.

Zusatzbaustein „Naturgefahren Plus“ in der Wohngebäudeversicherung

Die Beseitigung dieser Schäden an versicherten Gebäuden ist durch die zusätzliche Deckung der durch Naturgefahren verursachten Schäden in der Wohngebäudeversicherung mit Zusatzdeckung abgedeckt.

Zusatzbaustein „Naturgefahren Plus“ in der Hausratversicherung

Die Hausratversicherung mit Zusatzdeckung gilt für Schäden an Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten, Kleidung oder Verbrauchsgütern wie Lebensmitteln.

Die schlimmsten Hochwasserkatastrophen in Deutschland

Die Flutkatastrophe an Ahr, Rur und Wupper im Jahr 2021 war wohl die schlimmste, die wir je erlebt haben. Aber auch vorher schon gab es extreme Hochwasser (meist nach Starkregen) in Deutschland und – und sie kommen immer häufiger.

  • Juli 1997
    Anfang Juli 1997 kommt es in den tschechischen und polnischen Gebirgsregionen zu sintflutartige Regengüssen. Weite Teile Polens und Tschechiens werden überflutet. Die Wassermassen erreichen am 14. Juli Frankfurt/Oder. Bis Anfang August bemühen sich 45.000 Helfer, die Deiche mit Millionen von Sandsäcken zu sichern. Das Oderhochwasser 1997 geht als Jahrhundertflut in die Geschichtsbücher ein.
  • August 2002
    Nach extremen Regenfällen rollt eine Elbe-Flutwelle von Tschechien nach Norddeutschland. In Dresden erreicht das Hochwasser einen Rekordstand. Allein in Sachsen sterben mindestens 20 Menschen. In Bayern sind besonders Regensburg und Passau von einer Flutwelle der Donau betroffen.
  • März/April 2006
    Wegen eines erneuten Elbe-Hochwassers wird in Teilen Sachsens Katastrophenalarm ausgerufen. Auch in anderen ostdeutschen Ländern gilt die höchste Alarmstufe. In Norddeutschland erreichen die Elbe-Fluten an mehreren Orten neue Höchststände.
  • August 2010
    Im Dreiländereck von Deutschland, Tschechien und Polen führt Starkregen zu Hochwasser und Überschwemmungen. Am polnischen Witka-Stausee bricht ein Damm, sodass zusätzliche Wassermassen in die Neiße gelangen. Mindestens zehn Menschen ertrinken. Von den Schäden ist erneut besonders Sachsen betroffen.
  • Juni 2013
    Überflutungen in ganz Mitteleuropa: Langanhaltende Niederschläge führen zu einem großräumigen Hochwasser. Die Schwerpunkte der Flut liegen an Donau und Elbe und ihren großen Nebenflüssen. In Deutschland, Österreich, Schweiz, Tschechien, Polen Slowakei, Ungarn, Kroatien und Serbien sterben 25 Menschen.
  • Juni 2016
    Nach heftigem Starkregen versinken am 1. Juni 2016 Teile der Stadt Simbach am Inn, Niederbayern, im Hochwasser. Die überflutete Fläche ist doppelt so groß wie der Chiemsee. Sieben Menschen kommen in den Fluten ums Leben, Autos werden weggeschwemmt, Häuser werden zersört. Mehr als 5.000 Haushalte sind von der Flut betroffen.
  • Juli 2017
    Nach tagelangem Dauerregen wird in Teilen Niedersachsens Katastrophenalarm ausgerufen. Die stärksten Niederschläge gibt es im Harz mit stellenweise über 300 l/m². Laut Deutschem Wetterdienst fällt hier an wenigen Tagen so viel Regen wie sonst im ganzen Monat Juli. Es kommt zu erheblichen Schäden an privaten Gebäuden, der öffentlichen Infrastruktur und landwirtschaftlichen Flächen.
  • Juli 2021
    Sturmtief „Bernd“ führt im Juli 2021 für anhaltenden Starkregen in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. In den betroffenen Regionen fallen teils 100 bis 150 Liter Regen pro m². Die enormen Regenmassen verwandeln auch kleine Flüsse in reißende Ströme. Häuser werden von ihnen mitgerissen, ganze Orte verschwinden in den Fluten. Mehr als 180 Menschen kommen ums Leben, hunderte werden verletzt.

Das können Sie tun, um Starkregen-Schäden vorzubeugen

Allgemeine Maßnahmen

  • Lagern Sie keine wertvollen Gegenstände oder gesundheits-, wasser- und umweltgefährdende Stoffe im Keller.

  • Informieren Sie sich regelmäßig in den Medien, via App oder online, zum Beispiel auf der Seite der Unwetterzentrale, ob es Unwetterwarnungen für Ihre Region gibt.

  • Jede Person im Haushalt sollte wissen, wo sich die Hauptschalter und Absperrvorrichtungen für Strom, Gas, Heizung und Wasser befinden. Sinnvoll ist ein Lageplan, den alle im Notfall schnell erreichen können.

  • Verlagern Sie, wenn möglich, Heizungsanlagen und elektrische Installationen in die Obergeschosse.

  • Sichern Sie Heizöltanks mit Halterungen oder Verankerungen gegen den Wassereintritt – insbesondere ein Aufschwimmen gilt es zu verhindern.

In gefährdeten Gebäudebereichen

  • Stellen Sie Elektrogeräte wie Waschmaschinen oder Gefrierschränke auf ein mindestens 15 cm hohes Podest (zum Beispiel Europaletten oder Backsteine).

  • Lagern Sie generell alle Gegenstände in Regalen – am besten aus Metall.

  • Verzichten Sie auf Standard-Estriche.

  • Nutzen Sie Fliesen statt Teppichboden und verzichten Sie auf eine Tapete.

  • Verlegen Sie Steckdosen möglichst hoch.

Versicherungsschutz vor Schäden durch Starkregen

Mit dem Baustein „Naturgefahren Plus“ schützen Sie sich vor den finanziellen Folgen von Schäden, die durch Unwetter oder ähnliche Naturereignisse an Ihrem Hab und Gut entstanden sind. Buchen Sie den Baustein einfach zu Ihrer R+V-Hausratversicherung oder R+V-Wohngebäudeversicherung hinzu.

Warum ein zusätzlicher Schutz vor Elementargefahren so wichtig ist

Der Zusatzbaustein „Naturgefahren Plus“ schützt umfassend vor Kosten, die z. B. entstehen durch:

  • Überschwemmung
  • eindringendes Oberflächenwasser über Gebäudeteile infolge von Starkregen
  • Rückstau, auch über Regenrohre, die nicht der Versorgung versicherter Gebäude dienen
  • Erdbeben, Erdrutsch
  • Erdsenkung über natürlichen Hohlräumen
  • Schneedruck und Lawinen
  • Vulkanausbruch.

Weil uns Klimaschutz wichtig ist: Wir sind auch nach einem Schadenfall für Sie da

Wir unterstützen den Wiederaufbau des Gebäudes bzw. die Reparatur des Schadens im Sinne des Klimaschutzes mit folgenden Highlights:

  • Mehrkosten für verbesserte Energieeffizienz
  • Mehrkosten für umweltfreundliche Baustoffe 
  • Mehrkosten durch Technologiefortschritt
  • Mehrkosten durch behördliche Wiederherstellungsbeschränkungen

Gerne beraten Sie hierzu persönlich und beantworten Ihre Fragen.

Das hilft, wenn das Wasser bereits eintritt

Das Wasser bahnt sich bereits seinen Weg in den Keller und sprudelt aus der Toilette? Wenn viele unglückliche Umstände zusammenkommen oder die Zeit für vorbeugende Maßnahmen nicht ausgereicht hat, gilt es bei einem akuten Wassereintritt einen kühlen Kopf zu bewahren. Handeln Sie umsichtig und berücksichtigen Sie zunächst die wichtigsten Parameter wie die Gefahr durch Elektrizität, unhygienische Zustände und den Einsturz der Bausubstanz.

Checkliste: Das ist bei akutem Wassereinfall zu tun

Mit einer einfachen Checkliste kann man sich bereits im Vorfeld die wichtigsten To-dos merken – und im Ernstfall besser abrufen:

  • Benachrichtigen Sie die Feuerwehr unter 112 oder Notdienstleister.

  • Stellen Sie sofort den Strom und das Wasser ab bzw. schließen Sie den Haupthahn.

  • Betreiben Sie keine elektrischen Geräte.

  • Führen Sie keine Begehungen mit offenem Feuer oder Licht durch, sondern nur mit Taschenlampen.

  • Nehmen Sie, wenn möglich, Wasser sofort von Boden und Teppichboden auf (stark saugende Tücher, Aufnehmer, Handtücher).

  • Stellen Sie Möbel hoch (gegebenenfalls mit Klötzen oder Steinen aufbocken) bzw. tragen Sie sie nach draußen. Entfernen Sie Teppiche und lüften Sie.

  • Bewahren Sie beschädigte Gegenstände auf und/oder fotografieren Sie diese zu Dokumentationszwecken.

  • Tragen Sie wasserfeste Kleidung, Handschuhe, Gummistiefel.

  • Beginnen Sie erst mit dem Auspumpen, wenn kein Wasser mehr eindringt und der Grundwasserspiegel auf normales Niveau gesunken ist – sonst drohen Unterspülung, Aufschwemmung, Risse im Mauerwerk oder sogar Probleme in der Statik des Gebäudes.

  • Sorgen Sie beim Rückgang der Überschwemmung dafür, dass die Schlamm- und Schmutzablagerungen vor dem Antrocknen abgespült werden.

  • Vermeiden Sie Hautkontakt mit Wasser und Schlamm.

  • Essen und rauchen Sie nicht während der Aufräumarbeiten.

  • Ziehen Sie Fachleute hinzu und lassen Sie die elektrische Grundversorgung durch einen Fachmann prüfen. Nehmen Sie kein Elektrogerät vor einer fachmännischen Prüfung in Betrieb.

  • Lassen Sie Strom-/Gasleitungen und elektrische Geräte zunächst trocknen – es können Kurzschlüsse in nassen Bereichen drohen.

  • Werden Arbeiten an elektrischen Installationen durchgeführt, darf sich kein Wasser mehr im Haus oder in der Wohnung befinden.

  • Spülen Sie Trinkwasserleitungen vor Benutzung gründlich durch.

  • Verwenden Sie vorerst Mineralwasser zum Kochen und Trinken.

  • Stellen Sie Entfeuchtungs- bzw. Trocknungsgeräte auf. Gebäudetrocknungen sollten nur von Fachfirmen ausgeführt werden.

Schäden durch Starkregen der Versicherung richtig melden

Wenn sich der erste Schock gelegt hat, sollten Sie noch vor den Aufräumarbeiten mit der Dokumentation des Schadens für die Versicherung beginnen. Hier sind Fotos sehr hilfreich und wertvoll. Verständigen Sie am besten direkt ihren Versicherer, folgen Sie dessen Empfehlungen und halten Sie das Ausmaß des Schadens möglichst detailliert fest.

Sie müssen eine Schadenaufstellung anfertigen, in der Sie alle beschädigten Gegenstände auflisten. Wenn Anschaffungsbelege vorhanden sind, fügen Sie diese der Schadenaufstellung bei. Alternativ können Sie auch den ungefähren Zeitpunkt der Anschaffung und den Neupreis notieren.

Beachten Sie: Beschädigte Gegenstände, wie beispielsweise Möbel, dürfen nicht entsorgt werden. Sie müssen diese zum Schadennachweis aufheben. Für die endgültige Reparatur müssen Sie im Vorfeld einen Kostenvoranschlag einholen und dem Versicherer vorlegen.

Sind Sie bei der R+V versichert?

Dann melden Sie Ihren Schaden einfach über das Online-Formular.

Checkliste für die richtige Schadenmeldung

  • Die Versicherung über den entstandenen Schaden informieren

  • Weiteren Schaden verhindern, dafür gegebenenfalls einen Fachmann beauftragen

  • Fotos vom Schaden anfertigen

  • Schriftliche Schadenaufstellung anfertigen

  • Kostenvoranschlag für die endgültige Reparatur einholen und der Versicherung vorlegen

  • Beschädigte Sachen nicht wegwerfen, sondern zum Schadennachweis aufbewahren

Für Ihre vier Wände haben wir das schützende Dach.

Wohngebäude­versicherung

Die eigenen vier Wände bedeuten Freiheit und Wohlgefühl. Damit das so bleibt, schützt Sie die Wohngebäudeversicherung vor den finanziellen Folgen unvorhergesehener Gefahren, wie z. B. bei einem Wasserschaden, Rohrbruch, Blitzeinschlag oder Sturm. So ist Ihr Eigenheim bestens abgesichert. Weil wir absichern. Weil wir mitdenken. Weil wir über den Tellerrand blicken.

Möchten Sie mehr Informationen? Wir beraten Sie gerne.

Quelle: ruv.de; Stand 05.2024