Liebe Mitglieder, liebe Kundinnen und Kunden,

in diesem Jahr feiern wir unseren 111. Geburtstag. Wir freuen uns darüber und möchten diesen mit Ihnen feiern.

111 Jahre in der Region, 111 Jahre für unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden.
Am 15. Februar 1913 legten die Gründer der Bank für Haus- und Grundbesitz mit Mut, Weitsicht und gesellschaftlicher Verantwortung den Grundstein für unsere Erfolgsgeschichte. Die bis heute für uns gültigen Grundsätze wurden für die als Genossenschaft gegründete Bank festgelegt. Werte wie Verlässlichkeit, Verantwortung und Respekt gegenüber Kundinnen, Kunden und Mitarbeitern standen und stehen dabei stets im Mittelpunkt. Diese Werte bilden bis heute die Grundlage für unsere stabile und erfolgreiche Geschäftspolitik.

Eine enge Verbindung mit Würzburg und der Region mit ihren Menschen und ihren Unternehmen treibt uns seit Beginn an. Unser Standort im Herzen der Domstadt ist für uns als Wirtschaftsfaktor in der Region bedeutend. Wir laden Sie ein, auf die Erfolgsgeschichte zurückzublicken, die wir gemeinsam geschrieben haben.

Wie man ein Leben nie allein lebt, so kann man es auch niemals allein Revue passieren lassen. Ein Geburtstag ist damit immer auch die Zeit, um kurz innezuhalten, und denjenigen zu danken, die das eigene Leben tagtäglich mitprägen und bereichern. Als Genossenschaft fühlen wir uns besonders eng mit den Menschen verbunden: Unseren Mitgliedern, deren Meinungen unser Handeln partnerschaftlich beeinflussen, unseren Kunden, deren Vertrauen unsere erfolgreiche Gegenwart ermöglicht, unseren Mitarbeitern, die das Tagesgeschäft prägen, und den Vertretern, Aufsichtsräten und Vorständen, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten im Sinne der Bank Verantwortung übernommen haben. Vielen Dank für Ihre kontinuierliche Unterstützung und Zusammenarbeit!

Im Laufe des Jahres werden wir mit verschiedenen Maßnahmen und Veranstaltungen unseren Geburtstag feiern. Sie sind bereits heute herzlich eingeladen.

Joachim Erhard, Sprecher des Vorstands
Claus Reder, stv. Sprecher des Vorstands
Dr. Pia Weinkamm, Vorständin

Idee

So beginnt die Verbreitung der Genossenschaften über die Welt.

Unabhängig voneinander haben Mitte des 19. Jahrhunderts Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch die entscheidende Idee zur Linderung der Not ihrer Zeitgenossen: Die Gründung von genossenschaftlichen Hilfsvereinen mit dem Ziel der „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Mit den „Spar- und Darlehnskassenvereinen“ (Raiffeisen) beziehungsweise „Volksbanken“ (Schulze-Delitzsch), deren Mitgliederstamm sich aus Angehörigen eines Dorfes zusammensetzen, sollen Handwerker und Bauern in die Lage versetzt werden, mithilfe von Krediten aus genossenschaftlicher Hand ihre Betriebe zu retten und ihren Grundbesitz zu erhalten – ohne Restriktionen und die damals üblichen horrenden Zinsforderungen.

Selbstverantwortung, Selbstverwaltung und Selbsthilfe sind die Maximen der beiden Gründerväter: gemeinsam mit anderen das zu erreichen, was alleine unmöglich ist, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und sich der Verantwortung bewusst zu sein. So lässt sich ihr Selbstverständnis beschreiben, das bis heute unser Denken und Handeln in der VR-Bank Würzburg bestimmt.

Gründung

Von Anfang an von Menschen für Menschen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte sich die persönliche Situation vieler Menschen kaum verbessert. Durch verschiedene wirtschaftliche Rahmenbedingungen konnte das Handwerk sowie der gesamte Mittelstand entgegen der herrschenden Hochkonjunktur nicht von den
positiven konjunkturellen Vorzeichen profitieren.

Im Gegenteil: Würzburger Bürger sahen den Fortbestand ihrer Betriebe und ihren Grundbesitz ernsthaft in Gefahr. Angesehene Bürger und Geschäftsleute des Würzburger Hausbesitzer-Vereins gründen daher am 15. Februar 1913 eine Bank für Haus- und Grundbesitz, hauptsächlich zur Beschaffung nachstelliger Hypotheken und Kredite für den hiesigen Hausbesitz. Pate steht dabei ganz ausdrücklich die verbindende Idee der Gründerväter, durch eine starke Gemeinschaft die wirtschaftliche Situation des Einzelnen zu sichern und nachhaltig zu verbessern. Das Haus soll nicht dem eigenen Erfolg dienen, sondern einzig und allein dem Erfolg seiner Mitglieder. Am 1. Mai nimmt die Würzburger Hausbesitzerbank im Hause des Kaufmanns Fritz Memmert, Wagnerstraße 8 in Würzburg-Grombühl ihre Tätigkeit auf. Mit einer Bilanzsumme von exakt 32.411 Mark im ersten Geschäftsjahr beginnt damals recht bescheiden, was sich schon bald blendend entwickeln wird.

Erfolge

Nicht der Erfolge willen, sondern einzig und allein zum Wohle der Mitglieder und Kunden.

Anhand der Wertorientierung, ihrer Präsenz vor Ort und dauerhafter Stabilität lässt sich der Wert eines Finanzinstitutes für die Menschen weit besser beschreiben als durch nacktes Zahlenwerk. Die Nähe zu unseren Kunden und Mitgliedern sowie Partnerschaftlichkeit, Vertrauen und Verantwortung bestimmen das Handeln unserer Bank seit 111 Jahren, die von tiefen Einschnitten, großen Umbrüchen, aber auch vom ungebrochenen Willen der Menschen und beispiellosem Fortschritt geprägt sind.

Mit der Verlegung der Bank in das „Haus zum Falken“ am Markt 9 im Jahr 1915 begann eine rasante Entwicklung. Schon inmitten der Wirren des Ersten Weltkrieges steigen Umsatz und vor allem Mitgliederzahlen stetig an – Ausdruck des hohen Vertrauens in das neue Finanzinstitut und in seine konsequente Orientierung an den Bedürfnissen seiner Mitglieder.

Im fünften Geschäftsjahr (1917) übersteigt die Bilanzsumme zum ersten Mal die Millionengrenze. Grund genug für das Haus, Mitgliedern und Öffentlichkeit gegenüber die außerordentlich erfolgreiche Arbeit in Form des ersten gedruckten Geschäftsberichtes zu präsentieren.

Ihre erste handfeste Belohnung erhalten die 217 Mitglieder der Genossenschaft im Jahr 1918, als erstmalig die „statuarische Höchstdividende“ von 5.030,50 Mark ausgezahlt wird. 1920 kann die Bank ihre erste Übernahme verzeichnen. Mit der Liquidation der Gewerbe-Kasse Würzburg eGmbH konnte das Institut seinen Kundenkreis erheblich erweitern. Im Folgejahr erhöht sich der Geschäftsanteil der nun 325 Mitglieder von 100 auf 500 Mark.

Entwicklung

Zentraler Ansprechpartner für alle Finanzfragen im Herzen der Stadt.

Die mit Beginn der 1920er-Jahre verstärkt spürbaren finanziellen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Wirtschaftskrise treffen die Bank weit weniger als andere Häuser. Solides Wirtschaften, die Ausrichtung auf das Wohl ihrer Mitglieder und die Struktur als Genossenschaft garantieren ihren Mitgliedern größtmögliche Sicherheit, auch in stürmischen Zeiten – ein Rezept, das bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren hat. Bis zum Beginn der 1940er-Jahre entwickeln sich die Mitgliederzahlen auf über 600 weiter. Ab dem Jahr 1923 in Form einer Aktiengesellschaft geführt, erfolgt am 31.10.1942 die Rückführung in den Genossenschaftssektor und damit die Wiederaufnahme der alten Rechtsform: der eingetragenen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht. Nach jahrzehntelangem Mietverhältnis im Falkenhaus erwirbt die Bank im Jahr 1937 das Anwesen Markt 13, Ecke Schönbornstraße. Im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört und im Jahr 1949 wieder aufgebaut, steht der Geschäftstätigkeit auf eigenem Grund und Boden ab 1950 nichts mehr im Wege. Damit haben die damaligen Vorstände ein wichtiges Ziel erreicht: eine eigene Zentrale im Herzen der Stadt – nah an Kunden und Mitgliedern. 1955 schließlich kann die im Jahr zuvor begonnene Aufstockung abgeschlossen und das Gebäude feierlich eingeweiht werden. Zum Ende des Geschäftsjahres darf man zudem stolz auf eine Bilanzsumme von über 5 Millionen D-Mark verweisen – eine Zahl, die sich bis Ende der 50er Jahre nochmals verdoppeln wird.

Erweiterungen

Unmittelbar den Mitgliedern und Kunden dienen – und denen, die es erst noch werden wollen.

Mit der Aufhebung der Niederlassungssperre im September 1958 kann die Bank ihre Reichweite erheblich ausdehnen. Eine ganze Reihe von neuen Filialen, die Übernahmen anderer Finanzinstitute sowie der Um- und Ausbau der bestehenden Räumlichkeiten dienen dazu, die wirtschaftliche Basis des Hauses nachhaltig zu sichern und auszubauen. Gleichzeitig sollen jedoch auch viel mehr Mitglieder und Kunden im Stadtgebiet sowie die Menschen im Umkreis von der sprichwörtlichen Nähe der Bank profitieren können.

1959 öffnet die erste Zweigstelle in Ochsenfurt. Die Kunden in Karlstadt erhalten ab 1960 ihre eigene Filiale, im Jahr 1962 kommen weitere Zweigstellen in Arnstein sowie Marktbreit hinzu, im Jahr darauf in Reichenberg. 1965 wird das Bankgeschäft Karl Meyer mit Zweigstellen in Marktbreit und Zellingen übernommen. Schließlich eröffnen im Jahr 1966 die ersten Stadtzweigstellen in Grombühl und in der Sanderau.

Am 29. Mai 1969 übernimmt die Volksbank Würzburg die Volksbank Heidingsfeld. Eine Fusion mit Folgen: Am 18. April 1970 findet die letzte Generalversammlung der Volksbank Würzburg eGmbH statt. Mit Überschreiten der Zahl von 3.000 Mitgliedern können diese von nun an in Vertreterversammlungen ihre genossenschaftlichen Rechte wahrnehmen.

1971 schließen sich die Volksbanken Gerolzhofen und Schweinfurt der Volksbank Würzburg an und erweitern somit das Geschäftsgebiet der Volksbank Würzburg eGmbH enorm. Durch die Novelle zum Genossenschaftsgesetz wird 1973 die Firmierung von eGmbH auf eG geändert. 1975 folgt dann die Einweihung des völlig umgestalteten Bankgebäudes am Oberen Markt im Stadtkern. Zum Ende des Jahrzehnts schreibt die Genossenschaft auch wirtschaftlich neue Rekordzahlen: 1979 übersteigt die Bilanzsumme erstmalig 250 Millionen DM.

1986 übernimmt die Volksbank Würzburg die Metzgerbank-Evgedem. 1988 wird der Neubau der Geschäftsstelle Heidingsfeld am Rathausplatz festlich eingeweiht – gemeinsam mit Freunden, Mitgliedern und Kunden der Volksbank Würzburg.

Gegenwart

Von Menschen bestimmt – von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, vor allem aber von unseren Mitgliedern und Kunden.

Im Juni 1990 beschließen die Vertreterversammlungen der Volksbank Würzburg eG und der Raiffeisenbank Würzburg und Umgebung eG einstimmig die Verschmelzung der beiden Banken rückwirkend zum 1. Januar 1990. Mit der Fusion wird der Grundstein der heutigen Volksbank Raiffeisenbank Würzburg eG gelegt. Ende Oktober 1990 verlegt die Deutsche Genossenschaftsbank Bayern ihren Standort nach Nürnberg und überträgt ihr Würzburger Kundengeschäft auf die fusionierte VR-Bank Würzburg, die damit auch das Bankgebäude am Residenzplatz, Theaterstraße 28 erwirbt.

Nachdem das Haus am Oberen Markt nicht mehr den Anforderungen einer zukunftsfähigen Bank entspricht, beschließt der Vorstand, das Objekt zu veräußern und einen Neubau am Unteren Markt zu errichten. Im April 2008 wird nach zweijähriger Bauzeit das FORUM eröffnet, hier bündelt die VR-Bank Würzburg das Privatkundengeschäft. Seit 2010 finden Firmen- und Gewerbekunden in der Hauptstelle, Theaterstraße 28, ihre Ansprechpartner für alle Finanzierungsfragen. Als „erste Firmenkundenbank“ hat die VR-Bank Würzburg damit Maßstäbe gesetzt.

Im November 2006 legt die VR-Bank Würzburg mit einem Stiftungskapital von 500 T€ den Grundstein für die heutige Bürgerstiftung Würzburg und Umgebung, um damit in besonderem Maße gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen. Viele Menschen tragen durch Spenden und Zustiftungen dazu bei, dass das Stiftungsvermögen auf rund 2,5 Mio Euro anwächst. Über 170 Projekte können mit den Erträgen des Stiftungskapitals sowie mit Spenden unterstützt werden.

Mit der Fusion der Raiffeisenbank Ochsenfurt eG im Jahr 2011 wird die VR-Bank Würzburg zur erfolgreichsten und größten Volks- und Raiffeisenbank in Unterfranken.

2018 findet die Landesgartenschau in Würzburg statt. Dafür wird der Bereich der Leighton Barracks, der ehemaligen amerikanischen Kaserne, umgestaltet. In diesem Zug eröffnet die VR-Bank Würzburg eine Filiale im neu entstehenden Stadtteil Hubland. In dieser Filiale im Hubland Center hält auch die erste meinService-Stele Einzug. Bei dieser innovativen Art des Kundenservices schaltet sich ein Bankmitarbeiter aus Reichenberg über einen Bildschirm zu den Kunden in der Filiale. So sind verlängerte Öffnungszeiten von 8 bis 18 Uhr täglich möglich.

Im Oktober 2021 ziehen die internen Abteilungen der VR-Bank Würzburg wie Zahlungsverkehr, Rechnungswesen und IT in das Gebäude des ehemaligen Mozartgymnasiums. In nur zwei Jahren wurde der sogenannte Windmühlenflügel renoviert. Die ehemaligen Klassenzimmer wurden in ihrer Struktur erhalten und dienen den verschiedenen Teams nun als Büros.

Zukunft

Dieser Teil der Geschichte unserer VR-Bank Würzburg muss erst noch geschrieben werden – von uns gemeinsam.

Heute betreut die VR-Bank Würzburg fast 5.363 Mio. Euro Kundenvolumen und rund 43.500 Mitglieder wissen genau, weshalb sie ihrem Finanzinstitut vor Ort vertrauen. In 30 Filialen und Kundenzentren beraten und betreuen wir unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden in allen finanziellen Belangen. Unser Geschäftsgebiet erstreckt sich heute von Zellingen bis Röttingen.

Insgesamt 342 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, persönlich in Beratung und Service in den Filialen, telefonisch in unserem Kundencenter oder auch in den internen Bereichen sind für Sie, unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden da.

Und ganz gleich, was die nächsten hundert Jahre auch bringen mögen: Die VR-Bank Würzburg wird als Genossenschaft den Prämissen ihrer Gründerväter, wie Hilfe zur Selbsthilfe, Solidarität, Nähe, Partnerschaftlichkeit und Respekt weiterhin verpflichtet bleiben.

Wir begleiten Generationen.
Gemeinsam. Zukunft. Gestalten.

Ihre VR-Bank Würzburg